Michael Pilz. Frühe Werke

Olaf Möller

Ein angemessen atemloser und verwegener Parforceritt durch die Urgründe der Pilz’schen Poesie, Österreichisches Filmmuseum, Wien, 17. November 2008

Plakatkleber (1964) von Michael Pilz. s/w, 11 min
Unter Freunden (1966) von Michael Pilz. s/w, 14 min
Für Peter Noever und Achille Castiglioni (1969) von Michael Pilz. s/w, 5 min
Underground (1969) von Michael Pilz, Gert Winkler. s/w, 4 min
Wienerinnen 1-3 (1971) von Michael Pilz. Farbe, 10 min, Videofassung
Wladimir Nixon (1971) von Michael Pilz. Farbe, 26 min, Videofassung
L'Imagination des yeux (1973) von Michael Pilz. Farbe, 29 min

Von der wahrscheinlich ersten Kameraübung an der Filmakademie, Plakatkleber – auch ein Versuch, sich die Vor-Bilder per Imitation von der Seele zu filmen –, über den lässig freifließenden Burgenland-Beat von Unter Freunden und dessen Tagebuch-Double Für Peter Noever und Achille Castiglioni, quer durch das Dickicht des Wiener Aktionismus, dem Underground erkenntnisträchtig-feixend einen Nachschöpfungs-Zerrspiegel vorhält, bis hin zu Wladimir Nixon, einem fetzig Lemke'esken Spionagereißer mit Lui Dimanche als Marquard Bohm von Österreich. Die Coda ist ein Scharnier – eine der ersten wie erstaunlichsten Arbeiten von Pilz fürs öffentlich-rechtliche Fernsehen: L'Imagination des yeux lässt sich prächtig als dokuspielerische Alternativ-Varieté-Variation über Tod Brownings Freaks genießen.

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